Corona. - Und was nun?

Von Rune Fich Weischer

Es besteht kein Zweifel, dass das Corona-Virus und Covid-19 in den kommenden Jahren eine nachhaltige Wirkung auf die Jagdbranche haben werden, aber die großen Fragen sind, wie viel und in welcher Weise?

Hier werde ich meine persönliche Meinung zu diesen Themen abgeben, aber ich möchte betonen, dass diese Ansichten meine eigenen sind und nicht unbedingt die von Diana Jagdreisen, auch wenn ich hoffe und glaube, dass wir uns in vielen Punkten einig sind.

Betrachten wir zunächst die Zukunft der Jagdreisebüros

Als Dänemark die Grenzen geschlossen hat und alle Dänen, die ins Ausland gereist waren, nach Hause gerufen wurden, glaube ich, dass es viele Jäger gab, die einen großen Vorteil hatten, dass sie bei einer Agentur gebucht hatten, die in der Nähe war. Alle andere, die auf eigene Faust reisten, gerieten in eine wirklich unangenehme Situation.

Wenn man alles stehen und liegen lassen muss, was man gerade tut, um so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, ist es eine große Hilfe, ein Reisebüro zu Hause zu haben, das sich um  Flugumbuchungen, den Transport nach Hause und viele andere organisatorische Dinge kümmert, auch wenn es nicht immer einfach war.

Die Situation einiger Jäger, die auf eigene Faust reisten - darunter auch einige Leute, die ich persönlich kenne - war sehr vielfältig.

Zu versuchen, ein Flugticket von einem Hotelzimmer aus ohne Zugang zu einem Computer umzubuchen, in einem Land, in dem man die Sprache nicht spricht, und während der chaotischen Bedingungen, die sich durch die Ausbreitung von Corona auf der ganzen Welt ergaben, vor allem, als der Ausbruch in Europa explodierte, war keine leichte Aufgabe. Für einige war es praktisch unmöglich.

Ich glaube, dass in Zukunft alle Reisenden, sowohl Jäger als auch Nicht-Jäger, Reisebüros in viel höherem Maße als bisher nutzen werden. Corona hat uns daran erinnert, dass die Welt nicht immer so sicher und vorhersehbar ist, wie wir immer geglaubt haben.

Das Sicherheitsnetz, das durch Reisen mit einer anerkannten Agentur mit erfahrenen Mitarbeitern gewährleistet wird, die Sie bei Bedarf schnell nach Hause holen können, wird von nun an höher bewertet.

Die Aussichten für Jagdveranstalter

Reisebüros wurden hart getroffen, und es wird einige geben, die diese Krise nicht überstehen  werden. Aber sollte das Hilfspaket der Regierung nicht die meisten von ihnen über Wasser halten? Aber wird es dann noch eine Jagd geben? Ja. Das ist mein Glaube. Aber das Jagdangebot kann sich ändern.

Ich habe einen guten Freund in Kanada, der Outfitter ist. Er hat mehr als eine Million dänische Kronen investiert, um vom kanadischen Staat die Erlaubnis zur Jagd in den Gebieten zu erhalten, die er nutzt - für Tags, für laufende Erhebungen in seinen Jagdgebieten durch Wildbiologen und für die Errichtung von Camps. Vor zwei Monaten war er für das Frühjahr und den Herbst ausgebucht, jetzt ist alles abgesagt. Er hat keine einzige Buchung, das ganze Geld, das er ausgegeben hat, ist wahrscheinlich verloren und sein Unternehmen muss wahrscheinlich in den Konkurs gehen. Leider ist dieses Szenario derzeit in Kanada sehr oft zu sehen.

Allerdings glaube ich nicht, dass sich die Jagd selbst wegen Corona stark ändern wird. Die Jagd findet hier auf staatseigenem Land statt, das sich nicht ändern wird, sondern nur brach liegt, während das Virus wütet. Wenn alles vorbei ist, wird es neue Jagdführer geben, die darauf warten, das Land zu pachten und die Jagd wieder aufzunehmen.

Leider sieht die Situation im südlichen Afrika ganz anders aus

Noch wissen wir nicht wirklich, welche Auswirkungen Corona auf das südliche Afrika haben wird, aber viele Anzeichen deuten darauf hin, dass man möglicherweise auf eine Katastrophe zusteuert, die Jäger für lange Zeit fernhalten wird. In Südafrika und Namibia findet die Jagd auf privatem Land statt, das Farmern gehört. In den letzten 20-30 Jahren haben sie hart daran gearbeitet, Rinderfarmen, die schwerwiegende negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Tierwelt hatten, in Jagdfarmen umzuwandeln, auf denen sich das einheimische Wild und die Vegetation wieder etablieren konnten. All dies wurde durch die Jagd finanziert.

Jetzt sieht es so aus, als würden sich die Jäger für einige Zeit, vielleicht einige Jahre, vom südlichen Afrika fernhalten müssen, wenn sich die Entwicklung zum Schlechteren wendet. Farmbesitzer werden überleben, sie zahlen ihre Rechnungen auf die eine oder andere Weise, aber für den Besitzer einer Wildfarm kann die einfachste Lösung leider nur sein, wieder auf Viehzucht umzusteigen.

Die Zukunft für Outfitter mag düster aussehen, je nachdem, wo in der Welt sie sind, aber ich bin überzeugt, dass die Länder, in denen die Jagd in staatlichen Revieren stattfindet, relativ schnell in der Form wieder aufgenommen werden, die wir kennen. Man hat jedoch allen Grund, sich Sorgen darüber zu machen, wie die Jagd in Zukunft in Gebieten aussehen wird, in denen der größte Teil der Jagd auf Privatgrundstücken stattfindet. Natürlich wird es irgendwann wiederkommen, aber es kann ein Jahrzehnt oder mehr dauern.

Die Zukunft für reisende Jäger

Als reisende Jäger haben wir Verantwortung. Nämlich die Jagdbranche zu unterstützen, indem wir dazu beitragen, dass es neben dem Coronavirus noch einen Jagdtourismus geben wird.

Wir können dies tatsächlich auf eine einfache Art und Weise tun:

VERSCHIEBEN SIE IHRE REISE, ANSTATT ABZUSAGEN!

Wenn sie eine gesunde Anzahl an Buchungen haben, ist es für die Outfitter einfacher, die Banken zu überzeugen, sie während der Krise am Laufen zu halten, so dass das normale Leben schnell wieder starten kann, wenn es vorbei ist.

Ein weiterer Vorteil, Ihre Buchung zu halten, ist, dass Sie dann einer der ersten sein werden, der das Jagdrevier besucht, wenn die Corona-Krise vorbei ist. Versuchen Sie sich einfach einige der Trophäen vorzustellen, die nach zwei Jahren Jagdpause im Revier zu finden sein werden! 

Sie sollten jetzt Ihre Jagdreise buchen, von der Sie schon immer geträumt haben, auch wenn Sie nicht sicher sein können, wann genau die Reise stattfinden wird. Aber Sie können sicher sein, die Jagd zu einem guten Preis zu bekommen, als Dankeschön für Ihre Unterstützung. Sie werden auch eine gute Chance haben, die Trophäe Ihrer Träume zu erlegen, nachdem die Jagdgebiete lange Zeit in Ruhe gelassen wurden.

Für den Auslandsjäger werden die Aussichten nicht so schlecht sein, aber es ist jetzt nötig, dass Sie Ihre Unterstützung zeigen und helfen sollten, die Zukunft der Jagdbranche auf der ganzen Welt zu sichern.

Waidmannsheil!