Wenn die Hirsche röhren…
Von Rune Fich Weischer
Wenn ein Hirsch röhrt, verlangt er Respekt. In erster Linie von den anderen Hirschen in seinem Gebiet, aber auch vom Jäger, der auf einer Kanzel sitzt oder hinter einem Busch Deckung sucht und auf den Brunfthirsch wartet. Das Schreien eines Hirsches im dichten Unterholz ist wirklich etwas, was einem die Nackenhaare aufrichten kann! Sie können die Hirsche während der Brunft z. B. mit einem sog. Hirschruf anlocken, oder man jagt im Herbst vom Hochsitz aus oder beim Pirschen. Im Winter kann man sie oft auf Drückjagden erlegen. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass man Hirsche in fast jedem Land unter verschiedenen Bedingungen jagen kann, und darüber hinaus gibt es eine große Auswahl an Hirscharten, von denen jede ihr individuelles Verhalten hat. Wenn Sie ein Hirschjäger sind, dann gibt es genug Herausforderungen, die auf Sie warten!
Brunftjagden in Polen und Ungarn
Die Jagd zur Hirschbrunft ist überall dort möglich, wo es große Populationen gibt, aber besonders in Polen und Ungarn, wo man diese Jagd sehr ernst nimmt, ist sie besonders gut. Die hohe Qualität dieser Jagden ist nicht zufällig entstanden. Sowohl in Polen als auch in Ungarn hat man seit Generationen ein erfolgreiches Wildtiermanagement betrieben, und es gibt nicht viele Länder außer diesen beiden, wo Sie so gute Chancen haben, einem wirklich kapitalen Hirsch während der Brunft zu begegnen... Viele Jäger legen ihren Fokus fast ausschließlich auf Rotwild, was sehr schade ist, da Damwild auch wunderbare Jagderlebnis bietet - und das zu wesentlich günstigeren Preisen!
Jagd in den schottischen Highlands
Die Hirsche der schottischen Highlands sind eine eigenständige Unterart des Rotwilds (Cervus elaphus scoticus), die aus Individuen der kontinentalen Hirschpopulationen entstanden ist, als die britischen Inseln in der frühen Steinzeit vom Rest Europas abgeschnitten waren. Seitdem haben sie sich unabhängig voneinander entwickelt. Die Hirsche der schottischen Highlands sind im Vergleich zu ihren anderen europäischen Verwandten kleiner hinsichtlich Größe, Gewicht und Trophäen, was in erster Linie auf die harten Bedingungen und das relativ arme Nahrungsangebot in den Highlands zurückzuführen ist. Die Highlands stellen den Jäger auch vor andere Herausforderungen - das Gelände erfordert körperlich Fitness, und Schüsse müssen oft aus großer Entfernung abgegeben werden.
Exklusive Hirschjagden
Selbstverständlich können Hirschjagden in Polen, Ungarn und Schottland auf Wunsch auch etwas exklusiver gestaltet werden, aber es gibt auch ein Ziel, das sich darauf spezialisiert hat: Mauritius bietet ein tropisches Klima, luxuriöse Hotels und nicht zuletzt eine über 400 Jahre alte Population von Rusa-Hirschen, die ursprünglich aus Asien hierher gebracht wurde. Es gibt wenige Orte auf der Welt, wo man Rusa-Hirsche jagen kann, aber Mauritius ist einer davon. Sie können sowohl auf der Pirsch als auch auf Drückjagden gejagt werden. Außerdem kann die Jagd wunderbar mit einem Familienurlaub kombiniert werden. Außer auf Rusa-Hirsche ist es noch möglich, auf Schwarzwild zu jagen, aber was Mauritius an jagdbaren Wildarten fehlt, wird durch die Anzahl der verschiedenen Fischarten, für die Mauritius bekannt ist, mehr als wettgemacht: Es gibt ein fantastisches ”Big Game Angeln”.
Argentinien ist ein anderes, oft vergessenes Hirschjagd-Land. Hier wird die Hirschjagd auf Jagdfarmen durchgeführt, die mit denen im südlichen Afrika vergleichbar sind. Die Hirschart, auf die sich die meisten Jäger konzentrieren, ist der Axishirsch, der ursprünglich vom indischen Subkontinent stammt, und mehrmals in Südamerika eingeführt wurde, nicht zuletzt in Argentinien. Wie der Rusa-Hirsch ist es eine Hirschart, die nur in relativ wenigen Ländern gejagt werden kann. Man darf auch nicht vergessen, dass man in Argentinien auch Rot- und Damwild jagen kann, was Argentinien zu einem der wenigen Reiseziele weltweit macht, wo man in freier Wildbahn auf drei verschiedene Hirscharten jagen kann.